chrysophylax' Kangoo Basteltips von Jochen Wienstroth stehen unter einer Creative Commons: Namensnennung - Keine kommerzielle Nutzung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 3.0 Deutschland Lizenz. |
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Mein neues Känguruh ist zwar kein Campus (für den diese Anleitung auch gilt), aber trotzdem eine Ausführung, die fast genauso spartanisch ausgestattet ist wie das, was man heute noch als Campus neukaufen kann. Mein alter RT1.4 hatte diese praktische Ablagegalerie oberhalb der beiden Vordersitze, wo man alles mögliche draufwerfen und nie wiederfinden konnte....
Die Trauer war groß, als ich feststellte, daß meine neue Hasenkiste dieses praktische Teil nicht mehr hat, aber im Forum von mykangoo.de lernte ich, daß das Ding a) Baguetterie heißt, und b) im Moment reichlich auf dem Gebrauchtmarkt zu bekommen ist aus diversen für die Abwrackprämie geschlachteten Alt-Kangoos. Erste positive Rückmeldungen zeigten auch, daß wohl alle wichtigen Befestigungslöcher im G1Ph2 bzw. Campus noch exakt da sind, wo sie für die Brötchenablage sein müssen und ein Umtopfen der Brötchenablage vom G1Ph1 wohl geht.
Glücklicherweise konnte ich so ein Teil ergattern (20€ von einem Abwrack-Kangoonauten) und es paßte in der Tat hervorragend. Die Farbe ist zwar nicht ganz die meines Interiörs (mein Auto ist irgendwo Richtung grau, die gebrauchte Brötchenablage das ursprüngliche Kangoo-blau), aber das stört mich nicht wirklich.
Wer also auch so ein Teil in seinem G1Ph2 oder Campus haben möchte - ich kanns nur empfehlen, und
das ist alles mit erträglich wenig Arbeit machbar. Auf folgende Dinge sollte beim Galerie-Kauf
allerdings geachtet werden:
Es geht zwar auch ohne die diversen Schrauben und Muttern, ist aber ein ziemliches Gefuddel und wohl deutlich einfacher, wenn man die mitgeliefert bekommt. Bei meiner Baguetterie waren diese essentiellen Kleinteile nicht dabei, und ich mußte etwas basteln - auch wenn das erstaunlicherweise deutlich glatter ging als erwartet.
Die Plastik-Halterungen oberhalb der Tür werden mit je 2 Schrauben und zugehörigen Blech-Gegenmuttern in der Karosse gehalten. In die vorgesehenen Befestigungslöcher passen keine normalen Muttern rein, also mußte ich improvisieren. Ich habe mir erst passende Schrauben und für die Gegenseite passende relativ große Unterlegscheiben, Zahnscheiben und normale Muttern besorgt. Als nächstes erstmal "von Hand" Schraube und Gegenseite locker zusammengedreht in den entsprechenden Positionen. Damit mir die Muttern und Scheiben innen im Holm nicht runterfallen, hab ich die Konstrukte jeweils vorsichtig mit etwas knautschigem Schaumstoff, den ich im Müll fand, "von innen" festgedrückt. Dann gaaaanz vorsichtig die Schrauben rausgedreht, Plastikhalterung eingesetzt, und wieder gaaanz vorsichtig die Schrauben reingedreht. Wider Erwarten ging das auf beiden Seiten völlig glatt und problemlos - nichtsdestotrotz ist es wahrscheinlich mit den Original Schrauben und einclipsbaren Blechmuttern deutlich einfacher.
So auf beiden Seiten verfahren und die Plastik-Halterungen erstmal locker beweglich festgeschraubt. Wenn mir jetzt irgendwann die Schaumstoffteile durch die Holme bröseln, ists mir auch egal, die dürften nicht wirklich klappern :).
Oberhalb der Frontscheibe wird die Baguetterie durch die Schrauben der Sonneblenden und zugehörigen Halterungen gehalten. Diese müssen also entfernt werden. Bei den Blenden ging das recht gut, aber die Einclips-Halterungen in der Fahrzeug-Mitte sind ein eigentümliches Renault-Spezialkonstrukt, das irgendwie verdächtig an Hohlraum-Spreiz-Dübel für Rigipswände erinnert. Und die Dinger rauspopeln ist keine schöne Arbeit, bei der auch gerne mal der Lack leidet. Prinzipiell kann man zwar seine eigenen Clips wieder recyceln, aber die Wahrscheinlichkeit, daß sich diese beim rauspopeln zerlegen oder die eingebaute Mutter flöten geht wenn man beim Rausholen die Schraube zu weit rausdreht ist doch recht hoch, und so freut sich das Gewissen wenn man hier "notfalls" 2 Ersatzclips aus dem Spender-Kangoo hat.
Anschließend erst die eigentliche Baguetterie locker einhängen, mit den 2 Sonnenblenden handfest befestigen, dann die 2 Spreizdübel-Clips wieder an Ort und Stelle fuddeln. Die Spreizdübel hatten bei mir die wenigste Positionier-Toleranz, also hab ich erst die wieder festgeschraubt, dann die beiden Sonnenblenden, und zum Schluß die je 2 Schrauben in den Plastikhalterungen über den Türen.
Hört sich alles furchtbar kompliziert an, aber gerade wenn man alle benötigten Montageteile vom Vorbesitzer miterbt, ist das Umtopfen völlig streßfrei und in einer halben Stunde locker erledigt.
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Letzte Änderung: 23.12.2009 JWie